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Geschichte

Stadtwerke

Historische Entwicklung

Wasserversorgung

Erste Aufzeichnungen über die Wasserversorgung der Stadt Biedenkopf reichen bis in das Jahr 1718 zurück. Am 10. Dezember 1718 wurde dem Schreinermeister Peter Claudi für 15 Jahre die Verantwortung und Sorge für die 3 Brunnen übertragen, welche die Stadt mit Wasser versorgten. Unterstützt durch vier Männer, verlegte Claudi neue Rohrleitungen. Um sein Versprechen einzuhalten, dass kein Wassermangel eintreten werde, wurde abgesprochen, dass Claudi das Wasser aus Georg Ludwig Wehns Wiese im Kottenbach in die Stadtbrunnen leiten solle, falls die unterste Quelle zu wenig Wasser haben sollte.

Die Brunnen

Der steinerne Stadtbrunnen in der Oberstadt besaß einen brunnenförmigen, oben offenen Wasserbehälter, sowie eine Rundsäule in der Mitte. Auf dieser sitzt ein Löwe, der das Stadtwappen trägt und dem Schloss die Zunge herausstreckt.
Der Bocksbrunnen (Rühlges-Brunnen) war bis 1772 ein Ziehbrunnen (aus dem das Wasser in einem Eimer hochgezogen wird). Er erhielt einen rechteckigen Brunnentrog aus Sandstein und einen Brunnenstock mit Widder. Als die Stadtgasse saniert wurde, wurde der Brunnen abgebaut und im Kottenbach am Waldfestplatz der Männergesellschaft Stadtgasse wieder aufgebaut.
Der dritte Brunnen - der Vorstadtbrunnen - wurde 1771 mit einem Brunnenkranz umgeben.

Das Schloß besaß außerhalb der Stadtmauern einen eigenen Brunnen, welcher sich auf dem so genannten Tanzplatz befand. Er war teilweise ausgemauert und teilweise in den Fels gehauen. Zum Brunnen gehörte ein schiefergedecktes Brunnenhäuschen.

Die Anlage einer zentralen Wasserleitung wurde erstmals 1874 diskutiert. Sie sollte von den Quellen am Staffel, Katzenhaus und Bartseife über den Galgenberg zu den Straßen der unteren Stadt führen. Eine Umfrage bei den Bewohnern der anliegenden Straßen (Marktplatz, Mühlweg, Hospital-, Bachgrund-, Hain-, Kottenbach-, Thauwinkel- und Galgenbergstraße) ergab, dass 170 Hausbesitzer für den Wasseranschluss waren.

Die Quellfassungsarbeiten begannen im Herbst 1890. Die erste Wasserleitung wurde im Jahr 1891 in der Kernstadt Biedenkopf verlegt. Der Hochbehälter wurde gefüllt und ab 15. Dezember konnte Wasser entnommen werden.

Um gegen den Wassermangel in den folgenden Jahren anzukämpfen, wurde im Wettergrund ein erster Tiefbrunnen (das "Bohrloch") mit einem Pumpwerk versehen. Im Kottenbach wurden weitere Quellen an das Wassernetz angeschlossen, sodass der Bedarf wieder gedeckt werden konnte.

Um eine weitere Wasserknappheit in 1945 zu beseitigen, wurden in den Jahren von 1951 bis 1974 vier Tiefbrunnen gebohrt.
1965 wurden dann die Zuflüsse aus den Quellen abgetrennt.

Aufgrund von steigenden Wasserverbräuchen (von 207.370 m³ in 1961 auf 371.908 m³ in 1968) wurden 1891 und 1962 die ersten Hochbehälter "Vor den Rahmen" erbaut. 1979 folgte ein dritter Hochbehälter "Am oberen Eschenberg" und 1997 ein vierter "An der Eckeseite".  Ab 1960 wurde der Stadtteil Ludwigshütte mit Wasser versorgt. Im Zuge der Gebietsreform wurden 1974 die Stadtteile Dexbach und Engelbach, sowie 1978 der Stadtteil Eckelshausen an die Kernstadt angeschlossen. Seit 1990 besteht eine Kooperation mit dem Wasserverband Siegerland, über welchen anteilig Wasser zusätzlich zu den eigenen Grundwasservorkommen innerhalb des Stadtgebietes, zugekauft wird. Der vierte Hochbehälter "Eckeseite" wurde durch eine Verbindungsleitung über Wallau und Niederlaasphe bis nach Bad Laasphe an den Wasserverband Siegerland angeschlossen.

Ab 1991 wird der Stadtteil Katzenbach und ab 1999 der Stadtteil Kombach mit Wasser versorgt. Durch den Bau von Hochbehältern und Verbindungsleitungen sind seit dem alle Ortsteile mit der Kernstadt verbunden. Die gesamte Rohrnetzlänge beträgt 133 km. Es werden derzeit ca. 4.655 Haushalte mit Wasser versorgt. (Stand April 2016)

Stromversorgung

Im Jahr 1901 erwähnte Bürgermeister Grünewald erstmals gegenüber der Öffentlichkeit seine Gedanken zur Herstellung und Verteilung von elektrischem Strom. Die Bürger fürchteten Hausbrände und das Ende der Gemütlichkeit, weshalb sie diesem Gedanken pessimistisch und kritisch gegenüber standen. Erst ein Experimentalvortrag für alle Bürger - am 17. April, wendete die Einstellung der Bürger. Die Frauen fanden Gefallen an Kochtopf und Bügeleisen und das Handwerk interessierte sich speziell für den Elektromotor. Da nun das Interesse der Bürger geweckt war, begann der Bau des städtischen Elektrizitätswerks neben dem Alten Rathaus in der Bachgrundstraße. Das Elektrizitätswerk wurde mit einer Dampfmaschine ausgestattet, die eine Stromerzeugung von 75 kW gewährleistete. Weitere 30 kW kamen aus der Wasserkraftelektrizität der Wollspinnerei Weigel. Die Spannung betrug 220 Volt Gleichspannung.

Am 23. Dezember 1903 flammten zum ersten Mal in den Privathäusern der Stadt elektrische Birnen auf.

Am 01.04.1904 nahm das städtische Elektrizitätswerk seinen Betrieb auf. Im ersten Jahr wurden 60.000 kWh verbraucht. Der jährliche Verbrauch stieg langsam an. Zu Beginn des 1. Weltkrieges 1914 war der Verbrauch verdoppelt.

Die anfänglich eingesetzten Dampfmaschinen wurden im Jahr 1912 durch den Anschluss an eine 22 kV-Mittelspannungsleitung, die von der Überlandzentrale Oberscheld verlegt wurde, ersetzt. Die Wasserkraftturbine der ehemaligen Spinnerei Weigel arbeitete noch bis 1970 für das Netz.

Nachdem man in 1923/1924 zu einem Anschluss an das Edersee-Kraftwerk übergegangen war, wurde das E-Netz auf Drehstrom umgebaut.

Das Biedenköpfer E-Werk wurde immer weiter ausgebaut. 1943 wurden bereits 730.000 kWh Strom verbraucht, 1949 waren es 1,3 Millionen kWh, 10 Jahre später 4 Millionen kWh und in 1977 stieg der Stromverbrauch auf 8,25 Millionen kWh an.

In 1999 lag der kWh-Verbrauch bei 50.316.000. 

Um den immer höher steigenden Strombedarf der Industrie und Haushalte zu decken, wurden immer weitere Ausgaben notwendig. Die Freileitungen wurden abgebaut, Erdkabel wurden verlegt, neue Baugebiete wurden erschlossen, neue Transformatoren und Übergabestationen wurden gebaut, die Straßenbeleuchtung wurde verbessert.

Als eine der ersten Städte verfügte Biedenkopf über Funktionen wie eine Rundsteueranlage zum Ein- und Ausschalten der Straßenbeleuchtung durch Fotozelle, sowie die Schaltung der Pumpen für die Wasserversorgung.

Schaltstation Wallau (Schaltanlage)
Schaltstation Wallau (Schaltanlage)

Zwischen 1990 und 1995 bauten die Stadtwerke vier Schaltstationen und gemeinsam mit der EAM das Umspannwerk Biedenkopf am Abzweig nach Weifenbach, wodurch die Unterversorgung der Industrie mit Strom behoben werden konnte.

Im Jahr 1999 wurde das Schaltstation Wallau (bei der Feuerwehr) in Zusammenarbeit mit der EAM modernisiert.

 
 
 

Heute versorgt die SWB Stadtwerke Biedenkopf GmbH die Kernstadt Biedenkopf und den Stadtteil Wallau mit zusammen 9.604 Einwohnern. Das Versorgungsnetz (Mittelspannungskabel, Niederspannungskabel und -freileitung) hat eine Länge von insgesamt 144 km. Zusätzlich zu dem eingekauften Strom, speisen noch private Kleinerzeuger aus Wasserkraftanlagen, sowie mehrere Kunden mittels Photovoltaikanlagen, bzw. Klein-BHKW´s Strom in das Netz der SWB Stadtwerke Biedenkopf GmbH ein.

Anschrift und Kontaktdaten

SWB Stadtwerke Biedenkopf GmbH
Mühlweg 16
35216 Biedenkopf

 
 
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